Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „montags in der Praxis“ lade ich Interessierte und Betroffene für den 25.06.18 ab 19 Uhr in die Erfurter Praxis am Anger 12 ein.
Psychologische Begleitung bei schweren Erkrankungen
Einer der Schwerpunkte meiner Praxisarbeit ist die psychologische Begleitung von Menschen mit schweren Erkrankungen. Interessant, dass es lediglich für Krebserkrankungen ein Wort dafür gibt: Psycho-Onkologie. Dabei gibt es darüber hinaus so viele Erkrankungen, die die betroffenen Menschen zutiefst erschüttern und die der Seele Kummer bereiten: Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Traumafolgestörungen, schwere Haut- oder Augenerkrankungen, Rheumatische Erkrankungen, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Eine Diagnose zu erhalten kann von einen auf den anderen Tag das bisherige Lebenskonzept über den Haufen werfen: Warum ich? Warum jetzt? Wie kann ich das bewältigen? Wie wird die Erkrankung voranschreiten? Wie kann ich damit leben? Bestehen Heilungschancen oder ist mein Leben bedroht? Wie können meine Angehörigen damit klar kommen, werde ich ihnen zur Last fallen?
Welchen Weg beschreite ich – wie kann ich die Medikamente und medizinischen Eingriffe verkraften?
Fragen über Fragen, in jedem Stadium der Erkrankung wieder andere.
Gerade wenn ein neuer Schub, ein neuer Knoten, eine deutliche Verschlechterung eintritt, wenn Hoffnung auf Besserung – etwa durch eine Operation oder eine neue Behandlung – sich nicht erfüllen, dann können Krisen eintreten, Gefühle von Angst und Bedrohung können sich einstellen, aber auch Wut, Zorn und Schuldgefühle.
Vieles kann mit den Liebsten, mit Freunden und Freundinnen besprochen werden. Doch manchmal tut es gut, einen Ort und einen außenstehenden Menschen zu haben, belastbar, ausgebildet und erfahren.
„Zeit zu sprechen“
Dies ist das Wertvollste, das ich anbieten kann: Ein offenes Ohr und Herz, einen geschützten Raum, in dem Tränen und Zorn, Hoffnung und Aufatmen einen Platz finden und eben Zeit.
An dem Abend möchte ich Gelegenheit geben mich und meine Arbeit kennen zu lernen. Ich berichte aus meiner Erfahrung aus über 20 Jahren Begleitung von Menschen mit den unterschiedlichsten Erkrankungen und psychischen Belastungen.
Meines Erachtens ist die „Sprechende Medizin“ heute wichtiger denn je, denn die Möglichkeiten der Medizin sind immer größer, die dadurch entstehenden ethischen Fragen oft auch.
Ein Abend, der informieren will, Unterstützung geben und Mut machen.
Ich bitte um Anmeldung per Mail oder telefonisch bis zum Freitag, den 22. Juni.